Wichtiger Baustein zur Verkehrsberuhigung im Innenstadtbereich
Das Parkraumbewirtschaftungskonzept ist ein wichtiger Baustein zur Verkehrsberuhigung im Innenstadtbereich. Einheitliche Regelungen haben das Ziel Parkplatz-Such-Verkehre zu vermeiden. Zugleich ist sicherzustellen die Bedürfnisse der einzelnen Nutzer zu berücksichtigen. Betroffen sind die Anwohner im Innenstadtbereich, Berufstätige im Innenstadtbereich, Pendler und Besucher.
Im vergangenen Jahr wurde von der Verwaltung ein Vorschlag für die Parkraumbewirtschaftung in Elmshorn vorgelegt. In Workshops und Ausschusssitzungen haben wir unsere Ergänzungsvorschläge eingebracht und gemeinsam mit der SPD darum gebeten, dass zu diesem für die Stadt sehr zentralen Thema eine Bürgerversammlung von der Verwaltung organisiert wird.
Informationen zum Konzept von der Stadtverwaltung findet ihr hier:
https://www.elmshorn.de/index.php?NavID=2326.409
Wir haben die dazugehörigen Beschlussvorlagen der Verwaltung unten am Ende des Artikels zusammengestellt.
Ergänzungen und Änderungen der Grünen Fraktion
Unsere Fraktion versteht nicht, warum in den Anwohnerparkzonen weiterhin eine großzügige Regelung von 2 Stunden mit Parkscheibe vorgesehen sind. Wir finden das nicht besonders schlüssig, denn sehr häufig werden Parksuchverkehre angeführt – doch genau die von der Verwaltung vorgeschlagene Regelung förder Parksuchverkehre durch diese Großzügigkeit.
Die Änderung und Ergänzungen der Grünen Fraktion umfassen folgende Aspekte:
- Im Stadtgebiet gelten einheitliche Gebühren. Auf den für Pendlern vorgesehenen Parkplätzen gelten gesonderte Tarife für Tages-, Wochen- und Monatskarten.
- Als weitere eigene Zone mit Anwohnerparken werden die folgenden Straßen im Parkraumbewirtschaftungskonzept mit aufgenommen: Steindamm, Hoyerstraße, Gooskamp, Lange Straße, Steindamm – bis zur Höhe Rethfelder Straße, Melkstroot, Mühlendamm.
- Die Seitenstraßen zwischen Gärtnerstraße und Lornsenstraße sowie die Straße Flamweg (beidseitig) bis zur Lornsenstraße werden in das Parkraumbewirtschaftungskonzept in die dort angrenzende Anwohnerparkzone einbezogen.
- Der Parkplatz unterhalb der Brücke in der Gärtnerstraße ist ebenfalls in die dort vorhandene Anwohnerparkzone zu integrieren.
- Auf allen kostenpflichtigen, städtischen Parkplätzen wird flächendeckend Handy-Parken eingeführt.
- In den Anwohnerparkbereichen ist kurzzeitiges Parken mit Parkscheibe bis zu 30 Minuten möglich. Darüber hinaus kann bis zu 2 Stunden zu den einheitlich geltenden Gebühren geparkt werden. Die Abrechnung erfolgt über Handy-Parken.
- Anwohner können für Freunde, Bekannte und Verwandte, die zu Besuch kommen, gesonderte Parkausweise bei der Stadtverwaltung erwerben.
- Während des einjährigen Pilotversuchs bewirtschaftet die Stadt selbst die Parkräume. Nach der Pilotphase wird die Bewirtschaftung den Stadtwerken übertragen. Im Vorweg und während der Pilotphase klärt die Verwaltung, gemeinsam mit den Stadtwerken, wie die Bewirtschaftung nach der Pilotphase im Betrieb der Stadtwerke ermöglicht werden kann.
Ihr findet den dazugehörigen Antrag ebenfalls unten im Download-Bereich dieses Blogeintrags.
Konzept soll auf zukünftige Bedürfnisse ausgerichtet werden
Durch die von der Grünen Fraktion eingebrachten Ergänzungen werden die Interessen aller betroffenen berücksichtigt. Durch eine einheitliche und unbürokratische Regelung soll in den Anwohnerparkzonen sichergestellt werden, dass dort ausreichend Parkplätze für Anwohner zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig wird der Ansatz, durch die Regelung von Parkuhr und Handyparken auch den Besuchern von Gewerbetreibenden und Ärzten gerecht.
Was ist noch wichtig
Über das Parkraumbewirtschaftunfskonzept hinaus sind weitere Maßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs und ÖPNV im gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus kurzfristig erforderlich und aus Sicht des Kreises Pinneberg vorgesehen. Die Anzahl der Stellplätze im Innenstadtbereich ist daher so zu justieren, dass diese auch verwendet werden.
Neben der Bewirtschaftung von Parkplätzen setzen wir auf gute Stellplatzmöglichkeiten für Radfahrer, auf die Einrichtung von Car- und Bike-Sharing-Modellen und einen komfortablen Stadtbusverkehr sowie getaktete Bahnverbindungen.
Wir stehen für einen zügigen Ausbau des bereits seit mehreren Jahren entwickelten Velo-Routen-Konzepts. Dort noch offene Maßnahmen müssen konsequent und zügig durchgeführt werden. Ein gut ausgebautes Radwegenetz sorgt für eine Entlastung des Autoverkehrs, gerade in einer Stadt, die prädestiniert für den Radverkehr ist. Die Strecken innerhalb Elmshorn lassen sich gut mit dem Rad bewältigen und es sind auch keine großen Höhenunterschiede zu überwinden. Bei der Umsetzung ist auch daran zu denken, dass die Wege auch von E-Bikes und E-Rollern sowie zunehmend Lastenrädern genutzt werden.
Wir wollen die Menschen nicht durch Verbote, sondern durch Angebote überzeugen, dass die Verkehrswende neben der unbedingt erforderlichen CO2-Einsparungen auch zu einer deutlich besseren Lebensqualität beiträgt.