Der parteilose Erik Sachse (56) wurde am Freitag, 11.04.2025, im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Grünen Elmshorn mit großer Mehrheit zum Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl nominiert. Damit konnte Sachse nach der CDU eine weitere Fraktion des Stadtverordnetenkollegiums von seiner hervorragenden Qualifikation für diese wichtige Aufgabe überzeugen.
Erik Sachse soll im September Nachfolger von Amtsinhaber Volker Hatje – ebenfalls parteilos – werden, der nicht mehr antritt. Sachse ist für die Elmshorner Grünen kein Unbekannter. Bis Anfang 2025 war er aktives Parteimitglied, Stadtverordneter und Leiter des Ausschusses für Kinder, Jugend, Schule und Sport (AKJS). In dieser Funktion hatte er parteiübergreifend viel Anerkennung erhalten.
Die gut besuchte Versammlung, die im Restaurant Kantino stattfand, nahm sich viel Zeit für den Austausch mit dem Bewerber. Der seit 2016 als Leiter der Beruflichen Schule Elmshorn (Europaschule) tätige Sachse schilderte seinen vielseitigen Werdegang (u. a. studierter Soziologe und Politologe, gelernter Tischler und Krankenpfleger, Lehrer für Wirtschaft/Politik und Holztechnik, Studienleiter für die Ausbildung von Lehrkräften, stellvertretender Geschäftsführer einer Anstalt öffentlichen Rechts sowie zeitweise im Auftrag des Ministeriums in Sachen Beruflicher Bildung unterwegs). Schnell ist klar: Er kann aus einem breiten Erfahrungsschatz schöpfen, hat umfangreiche Verwaltungs- und Führungskompetenz sowie eine pragmatische, zupackende Art. Zudem ist er in Stadt, Kreis und Land hervorragend vernetzt.
Dass er Anfang 2025 der Partei Bündnis 90/Die Grünen nach 15 Jahren Mitgliedschaft den Rücken kehrte, ist natürlich Thema an diesem langen Abend. Die Beweggründe verortet Sachse insbesondere in der Bundespolitik. Aber auch persönlich sieht sich der konservativ geprägte Sachse von jeher zwischen Grünen und CDU angesiedelt. „Erik Sachse war nie ein klassischer Grüner. Viele nannten ihn den schwarzen Grünen. In erster Linie ist er ein leidenschaftlicher Kämpfer für Miteinander, Bildung und Teilhabe in Elmshorn und darüber hinaus.“ sagt Sven Herrmann, Vorstandsmitglied des Ortsverbands Elmshorn. Zweifel an seiner Parteimitgliedschaft habe Sachse schon seit einigen Jahren thematisiert. Man sei dankbar, dass man ihn so lange habe halten können, und sei auch ohne Parteibuch nach wie vor von seiner Eignung als Oberbürgermeister überzeugt.
Die zeitversetzten Veröffentlichungen von CDU und Grünen über „ihren“ Kandidaten haben ihre Ursache in der basisdemokratischen Ausrichtung der Grünen. Einbindung, Austausch und Votum der Mitglieder sind für die Partei essenziell. Auch wenn sich der Vorstand im Vorfeld bereits einstimmig für Erik Sachse aussprach, kann nur die Mitgliederversammlung die tatsächliche Entscheidung treffen. Dieses Votum liegt nun vor.
Erik Sachse wird von Grünen und CDU also gemeinsam nominiert. Sven Herrmann verweist dazu auf inhaltliche Schnittmengen sowie die gute, unaufgeregte Zusammenarbeit der schwarz-grünen Koalition in Kiel. Zudem unterstreicht er, dass parteipolitische Befindlichkeiten bei der Kandidatur von Erik Sachse keine Rolle spielen.
Ein Teilnehmer der Versammlung bringt es abschließend auf den Punkt: „Wenn jemand gute, zukunftsfähige Politik für Elmshorn macht, ist mir das Parteibuch völlig egal. Gute und zukunftsfähige Politik beinhaltet letztlich automatisch immer auch das Thema Nachhaltigkeit.“
Der leidenschaftliche Familienmensch und „fanatische“ Handballfan Erik Sachse startet nun mit viel Zuspruch in seinen Wahlkampf, den er als Parteiloser allein am Wohl der Stadt Elmshorn ausrichten möchte. Höchster Einsatz und Fair Play sind garantiert.
Artikel kommentieren