Das grüne #teamelmshorn setzt auf andere Formen der Ansprache zur Europawahl 2024
Es ist unübersehbar: Die heiße Phase im Wahlkampf zur Europawahl 2024 hat begonnen. Das vierte Jahr in Folge werben viele Parteien mit zahlreichen Wahlplakaten im öffentlichen Raum. Kaum ein Lichtmast in Elmshorn, den nicht eine bunte Pappe ziert. Freie Wahlwerbung ist ein wichtiges Kernelement unserer Demokratie. Doch vielen Menschen ist der „Schilderwald“ ein Dorn im Auge. Wenn Stellwände in Fuß- und Radwege ragen, Autofahrenden die Sicht nehmen oder Plakate vom Winde verweht auf dem Boden liegen, verkehrt sich die gut gemeinte Werbewirkung oftmals ins Gegenteil. Die Elmshorner Grünen setzen daher in ihrer Kommunikation auf andere Formen der Wahlwerbung.
Mit einer differenzierten Zielgruppenansprache gehen die Elmshorner Grünen den Wahlkampf an. Auf die pauschalen Papp-Plakate verzichten sie. Stattdessen versenden sie u. a. gezielt Infopost an Erstwähler*innen und sprechen mit klassischen Zeitungsanzeigen in der örtlichen Presse meist ältere Wählergruppen an. Und via Facebook, Instagram, Website & Co. werden viele verschiedene Menschen in Elmshorn adressiert. Parallel ist den Grünen vor allem das Gespräch an ihrem mobilen Infostand – dem grünen Fahrrad – samstags in der Fußgängerzone sowie im Stadtteil Hainholz wichtig. In bewegten Zeiten mit vielen oftmals emotional besetzten Themen steht der persönliche Dialog im Fokus. Auch Veranstaltungen auf dem Alten Markt und Besuche bei verschiedenen Vereinen und Institutionen sind dafür eingeplant.
Zu Recht wird Wahlwerbung durch umfangreiche gesetzliche Regelungen geschützt und gefördert. Plakate gehören zu den am häufigsten eingesetzten Werbemitteln. Zur Europawahl 2024 könnten in Elmshorn bis zu 1.000 Plakate hängen. 10 Parteien haben beim Rathaus eine Plakatanbringung angemeldet. Seit dem letzten Jahr ist die Anzahl der Plakate – aufgrund einer Initiative der Elmshorner Grünen – limitiert. Bis zu 100 Stück darf jede Partei platzieren. Die Grünen hatten sich für nur 50 Stück ausgesprochen, analog zu den Vorschriften, die für andere Werbezwecke z. B. Sportveranstaltungen oder Flohmärkte gelten. Das Stadtverordnetenkollegium einigte sich im Frühjahr 2023 letztlich auf eine Grenze von 100 in der städtischen Satzung. Zuvor war die Anzahl unbegrenzt, sodass manche Partei allein mehrere hundert Plakate auf die Straßen brachte. Platz für Plakate von Vereinen & Co. blieb da in Wahlkampfzeiten nicht.
Einige wenige Plakate der Grünen finden sich dennoch im Elmshorner Stadtbild: „Wir haben uns bewusst nur für eine Handvoll sogenannter Großflächenplakate an strategischen Stellen entschieden, beteiligen uns aber ansonsten nicht an der „Materialschlacht“ aus Pappe und Kabelbindern in der Stadt.“ berichten die Co-Fraktionsvorsitzenden Sonja Kindlein und Sven Herrmann. Die Fuß- und Radwege bleiben in diesem Wahljahr also zumindest seitens der Grünen frei.